16/12/2022

Besuch von einem Medienpädagogen vom Medienprojekt Wuppertal mit Filmgespräch

„Armut ist kein individuelles, sondern vielmehr ein gesellschaftlich strukturelles Problem“. Dieses Fazit stand am Ende des Tages nach einer inhaltsreichen Diskussion über das Thema Soziale Ungleichheiten fest.

Im Vorfeld beschäftigten sich dazu die angehenden Erzieher*innen der Fachschule für Sozialpädagogik  im Lernfeld 3 mit Studien zur Armutsforschung und dem Lebenslagenkonzept als einen theoretischen Ansatz um den mehrdimensionalen Begriff der Armut in der gegenwärtigen von Konsum geprägten Gesellschaft zu bestimmen.

Die im Unterricht erarbeitete Theorie konnte dann in lebensnahen Beiträgen der Filmreihe „Aufstehen“ des Medienprojektes Wuppertal erfahren werden, die Einblicke in die armutsbelastete Lebenswelt junger Menschen in der Stadt Wuppertal im Jahr 2020 ermöglichte. Gemeinsam mit einem Filmemacher mit medienpädagogischen Schwerpunkten konnte ein fachlich-reflektierter Blick auf die konkrete Lebenswelt von jungen Menschen geworfen werden.

Auch durch die unmittelbaren Praxiserfahrungen im Rahmen ihrer bisherigen Ausbildung, konnten die angehenden Erzieher*innen der Facettenreichtum und die Vielfalt der Lebenslagen von Kindern, deren Familien und Lebenswelten wahrnehmen und diese im Filmgespräch positiv anreichern.

Das Wissen und insbesondere das Bewusstsein darüber zu schaffen, dass die Kindertagesstätte einerseits individuelle Erfahrung und Selbstwirksamkeit junger Menschen fördert und andererseits gleichzeitig soziale und kulturelle Teilhabe schafft, schärft die Verantwortung für das pädagogische Handeln von Erzieher*innen.

Am Ende des Vormittages stand für die Studierenden fest: Armut ist kein individuelles, sondern vielmehr ein gesamtgesellschaftliches Problem, das mehr Offenheit und Platz in unserem gesellschaftlichen Miteinander erfahren sollte.